A Stone

In a remote village in the Scottish Highlands a monument is erected. Three older men roll a heavy stone along a windswept winterly coastline. One of them digs a hole and places the stone. A group gathers to pay tribute and a bagpiper plays. A war memorial looms over the village. Seabirds circle in the sky. The monument turns out to be a monument to the Unknown Artist. Placed in a location far away from the next big city and only reachable on foot, the monument creates a place for contemplating the meaning of artists and their role in society. Monuments for unknown soldiers come to mind. The slow narration of the film, with its focus on the physical struggle of transporting a heavy stone, the digging of a hole, and the forces of nature, mirrors the toilsome process of any creative work developing from idea to completion. The solemnity of the final ceremony, which fluctuates between a celebration and a funeral, culminates in the bagpiper’s melody. When the music is over, a sense of wonder remains, residing in the connection of stones and memory, honor and death, and work and reward.

Nach Auschwitz

Jährlich reisen 1,5 Millionen Menschen nach Auschwitz, um das ehemalige nationalsozialistische Konzentrations undVernichtungslager zu besuchen. Doch es ist keine Selbstverständlichkeit, den historischen Ort authentisch zu erleben. Behutsam müssen hunderttausende Zeugnisse einzeln dem Verfall entzogen werden.
Die Beobachtung der konservatorischen Arbeiten macht die zeitliche Begrenztheit des Materials bewusst und bietet Gelegenheit, über Inhalt und Zukunft des kulturellen Gedächtnisses nach Auschwitz nachzudenken.

 

Protagonisten: Margrit Bormann
  Andrzej Jastrzębiowski
Konzept, Kamera, Schnitt, Regie: Jan Sobotka
Regieassistenz: Agata Czarkowska
Sounddesign:
Daniel Bär
Farbkorrektur: Juha Hansen
Produktionsleitung:
Elisabeth Sobotka
Dank an: Wanda Hutny
National Museum
Auschwitz-Birkenau,
Oświęcim

 

 

DDR Augenzeuge NP27

 

Die politische Wende in Deutschland ist für den Ostberliner Fotografen Gerd Daniel, wie für
viele Menschen und Künstler in der DDR, ein unerwartet großer Bruch. Vieles funktioniert
anders in dem neuen Land. Für Gerd bedeutet dies ein Gefühl von Ratlosigkeit. Es hat zur
Folge, dass er den Sinn für seine fotografische Arbeit verliert. So gibt er kurz nach der Wende
die aktive Fotografie auf und zieht sich seither in seine eigene, selbst geschaffene Welt
zurück.
Aus finanziellen Gründen entschließt sich Gerd im Jahr 2000 seine Fotografien auf einem
Berliner Flohmarkt zu verkaufen. Es sind eindrucksvolle Aufnahmen vom letzten Jahrzehnt
der DDR und des darauf folgenden Umbruchs. Überrascht von dem großen Interesse für seine
alten Motive, macht Gerd die sonntäglichen Flohmarkteinsätze zum festen Bestandteil seines
Lebens. Mit großer Sorgfalt bereitet er Woche für Woche seine Fotoabzüge für den Verkauf
vor. Der Film begleitet ihn bei seinen routinierten Arbeitsschritten, von der
Bestandsaufnahme über die Reproduktion in der Dunkelkammer bis zur Retusche und finalen
Vorbereitung zum Verkauf.
Inzwischen hat der renommierte Leipziger Lehmstedt Verlag Gerds Arbeiten in einer
Monografie veröffentlicht und feiert die Publikation als Entdeckung eines großen Fotografen.
Für Gerd ist dies ein wichtiger Schritt, in der neuen Gesellschaft anzukommen. Bleibt
abzuwarten, ob die neuartige Aufmerksamkeit, die sein Werk nun erfährt, seine lang gepflegte
Gedankenwelt aus Nostalgie und Systemkritik auf der einen und stolzem Unternehmergeist
auf der anderen Seite durcheinanderbringen kann.

 

Team:
Konzept, Schnitt und Regie: Jan Sobotka
Kamera und Schnitt: Karsten Wiesel
Musik: Juha Hansen

 

Premiere: Achtung Berlin – New Berlin Film Award 2012